Für viele Besucher von Angkor ist Ta Prohm der ultimative Tempel, der auf der Wunschliste jedes Angkor-Touristen ganz oben steht. Kein Wunder, denn jeder der Ta Prohm besucht, kann sich ein bißchen wie die Entdecker von Angkor fühlen: beschirmt von einem fast undurchdringlichen Blätterdach, das kühlen Schatten spendet und nur gedämpftes Licht, gerade genug für eine perfekte Dschungelatmosphäre durchlässt, trifft man auf Mauern, die von riesigen Baumwurzeln kunstvoll, fast außerirdisch anmutend, überwuchert sind. Dort, wo die Würgefeigen die Wände nicht umklammern, sind oft ganze Galerien in sich zusammengefallen oder die Wurzeln haben das Gemäuer gesprengt. Eine stumme, aber eindrucksvolle Demonstration der Stärke und Beharrlichkeit der Natur, die von dem mit Eifer geschaffenen Menschenwerk letztendlich mit langem Atem wieder Besitz ergreift. Der ahnungslose Tourist könnte schnell in den labyrinthähnlichen Gängen verloren gehen. Die Faszination der einzigartigen Atmosphäre verleitet zur Unbedachtheit. Gut, dass man nie richtig allein an diesem Ort ist. Die nächsten Touristen kommen schon und eine Armada von fleißigen Einheimischen macht täglich ganz groß rein.
Es war der Ta Prohm-Tempel, der als beeindruckende Kulisse für Lara Croft, alias Angelina Jolie, in dem Film "Tomb Raider" diente. Der Tempel ist bereits von Natur aus so unwirklich, dass die Filmcrew nicht viel Mühe gehabt haben dürfte, die Szenerie ins Bild zu setzen.
Dank einer ausführlichen Inschrift, wissen wir über den Zweck des Tempels und seine Bewohner mit Gewissheit Bescheid. Ta Prohm wurde ab 1186 als buddhistischer Sakralbau errichtet. Er wurde der Mutter Jayavarmans VII. gewidmet.
Weitere Fotos von Ta Prohm sind in der Bilder-Galerie zu finden.
Text und Foto: © Jacqueline Myrrhe, Yim Savy