Preah Vihear

ACHTUNG: Noch immer (Stand: Februar 2013) ist von Reisen zum Prasat Preah Vihear abzuraten. Beachten Sie dazu bitte die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes:
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/KambodschaSicherheit.html

"Von Reisen nach Oddar Meanchey sowie nach Preah Vihear wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt dringend abgeraten. Seit dem 22. April 2011 hat der Grenzkonflikt zwischen Kambodscha und Thailand erneut zu Schusswechseln geführt. Der Konflikt, der zunächst auf Teile des Grenzgebietes der Provinz Oddar Mean Chey begrenzt war, hat sich mittlerweile erneut auf die Nachbarprovinz Preah Vihear ausgedehnt. Die beiden kambodschanisch-thailändischen Grenzübergänge O'Smach und Chrom in der Provinz Oddar Mean Chey sind nach Angaben der kambodschanischen Immigratioinsbehörde derzeit geschlossen."

 

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Prasat Preah Vihear ist der angkorianische Tempel mit der spektakulärsten Lage. Das Heiligtum liegt auf dem Plateau des 730 m hohen Dangkrek-Berges im Norden des Landes, direkt an der Grenze zu Thailand. Von dieser Höhe aus hat man einen fantastisch weiten Blick südwärts über die platte Ebene Kampucheas. Bei guten Sichtverhältnissen ist von hier aus sogar der heilige Berg Phnom Kulen in der Ferne auszumachen.  

Der Tempel selbst erstreckt sich über eine Länge von 800 m. Der eigentliche Eingang, durch eine gigantische Treppe gebildet, befindet sich in Richtung thailändischer Grenze. Von Thailand aus kann man per Auto oder Bus direkt bis zu der Monumentaltreppe gelangen. Von kampucheanischer Seite ist der Zugang bedeutend beschwerlicher und während der Regenzeit aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse nur unter extrem schweren Bedingungen möglich. Eine Reise zum Preah Vihear-Tempel erfordert sorgfältige Planung. Dafür wird der Besucher mit einem atemberaubenden Blick über die Landschaft belohnt und mit einer Tempelanlage, die zumindest mit dem zentralen Teil des Heiligtums, direkt bis an den Abhang reichend, recht gut erhalten ist.

Der Tempel hat für die Kampucheaner mehr als eine kulturelle Bedeutung. 1959 wurde das Heiligtum von den Thailändern okkupiert, musste jedoch auf Druck der internationalen Gemeinschaft 1962 zurück gegeben werden. Mit dem Einmarsch der Vietnamesen in Phnom Penh 1979, drängten die Thailänder ca. 40.000 kampucheanische Flüchtlinge zurück über die Grenze nach Kampuchea, wo sie in Tempelnähe kampierten, bis die Vietnamesen ihnen einen Weg raus aus dem stark verminten Areal bahnten. Das Gebiet rund um den Tempel war 1998 die letzte Zufluchtsstätte der Khmer Rouge. Nach der Beendigung des Bürgerkrieges wurde der Preah Vihear von den Thais und den Kampucheanern wieder für den Tourismus geöffnet. Doch bis heute gibt es mit dem Nachbarn Thailand Streitigkeiten zum Grenzverlauf nahe dem Tempel.

 
Text: © Jacqueline Myrrhe, Yim Savy